Ein Kinderhospiz ist ein Ort zum Sterben. Stimmt. Allerdings ist es weit mehr. Es ist ein Ort, an dem sich Eltern ausruhen können vom strapaziösen 24/7 Pflegedienst, der das Leben mit einem schwerkranken Kind bedeutet. Ein Ort, an dem Eltern ihre Kinder in Obhut geben und eine Auszeit nehmen können. Wo Geschwisterkinder wahrgenommen werden, die sonst im Alltag untergehen, weil die unheilbare Krankheit eines Bruders oder einer Schwester wie ein schwerer Mantel alles überdeckt. Wo kranke Kinder leben und auch mal vergessen können.
Einfach nur Kind sein, lachen und geniessen. Gemeinsam mit anderen Kindern. Und der Familie. Denn das Leichte ist dem schweren Alltag oft entwichen. Ein Kinderhospiz ist ausserdem nicht zwingend Endstation. Es ist ein Ort, den Familien aufsuchen, ihn aber auch wieder verlassen können. Und wiederkommen.
Und ja, letztendlich ist es der Ort, an dem die letzten Tage und der Abschied eines geliebten Kindes stattfinden können, in liebevollem und familiärem Rahmen, eng begleitet und palliativ betreut durch Fachpersonen.
Und wenn es dann vorbei ist, sind da Leute, die sich weiter kümmern. Familien in ihrer Trauer auffangen. Sich um Administratives sorgen. Einen Weg aufzeigen, wie es nun weiter gehen kann. Gesunde Trauer- und Abschiedskultur gehören dazu.