In der Nacht dauert es bei den meisten Kindern länger, bis sie keine Windeln mehr brauchen. Die ersten schaffen es bereits mit 2. Mit 4 Jahren sind 80 Prozent der Mädchen und knapp 70 Prozent der Buben trocken. Doch auch mit 7 Jahren können 10 Prozent der Kinder ihre Blase nachts nur unzureichend kontrollieren. Früher glaubte man, dass Bettnässen psychisch bedingt ist, doch das ist nur in 10 bis 15 Prozent der Fälle die Ursache. Und meist nur dann, wenn das Bettnässen auftritt, nachdem das Kind schon eine Zeitlang trocken war. Beim grössten Teil der Kinder ist der Grund eine Reifeverzögerung, die oft von einem oder beiden Elternteilen vererbt wird. Manchmal liegt es auch daran, dass das antidiuretische Hormon, das dafür sorgen sollte, dass nachts weniger Urin produziert wird, in ungenügender Menge ausgeschüttet wird. Schläft ein Kind ausserdem sehr tief, wird es vom Harndrang nicht geweckt.
Das können Eltern tun
- Das Kind soll möglichst aus eigener Kraft trocken werden. Solange seine Windeln nachts mehrheitlich nass sind, soll es sie weiterhin tragen.
- Auf keinen Fall mit dem Kind schimpfen oder es bestrafen, wenn es einnässt. Dem Kind erklären, dass es viele andere gibt, die auch noch Windeln brauchen.
- Nach 17 Uhr nur noch wenig trinken. Zuckerhaltige Getränke meiden, da sie verführen, über den Durst zu trinken.
- Das Kind zwischen 23 und 24 Uhr für den Toilettengang wecken.
- Einen Kalender führen, in welchem das Kind die trockenen Nächte markieren kann. Das motiviert. Beim Kinderarzt Ursachen abklären lassen, wenn das Kind mit 5 oder 6 Jahren noch einnässt. Je nach Diagnose können ein Weckapparat oder eine Hormongabe in Tablettenform oder als Nasenspray helfen.
Leseempfehlung

«Mithilfe der Heinzelfrauen»
Wie vereinbaren Frauen Beruf und Familie? Oft dank anderer Frauen im Hintergrund. Doch Kinder haben die Altenpflegerinnen, Putzhilfen und Kita-Betreuerinnen auch…
Zum Artikel

«Wir verreisen mit den Kindern. Wie stellen wir sicher, dass wir uns auch erholen werden?»
Elterntrainerin Kathrin Buholzer, auch bekannt als Frau Elternplanet, beantwortet monatlich exklusiv für «wir eltern» Erziehungsfragen mit einem Videobeitrag. Zum aktuellen Thema hat sie konkrete Tipps.
Zum Artikel