detail

«Der Milliarden-Enkel-Deal»

Opi rechnet, was er ökonomisch für die Enkel leistet und kommt zum Schluss: Ohne Kinder wäre er heute Millionär. Aber ob er das Geld nachhaltiger angelegt hätte als in der einzigen krisenresistenten Währung namens Enkellachen?

detail

«Der Milliarden-Enkel-Deal»

Opi rechnet, was er ökonomisch für die Enkel leistet und kommt zum Schluss: Ohne Kinder wäre er heute Millionär. Aber ob er das Geld nachhaltiger angelegt hätte als in der einzigen krisenresistenten Währung namens Enkellachen?

Omi und Opi sind ein Wirtschaftsfaktor: 100 Millionen Stunden pro Jahr arbeiten sie im Dienste der Enkel. Und Zeit ist bei uns ja Geld. Würde man jede Stunde mit 25 Franken entlöhnen, was zugegeben bescheiden ist - kein Handwerker rührt zu diesem Ansatz auch nur einen Finger -, man käme auf ein hübsches Sümmchen von rund 2,5 Milliarden Franken. Ein Unternehmen mit einem solchen Umsatz darf man getrost einen Grossbetrieb nennen.

Aber eben: Es ist nicht alles Gold, was glänzt, denn ausbezahlt wird das ja nicht. Aber das ist Arbeit, die Omi und Opi gratis leisten. Im Dienste der Familie, im Dienste der Gesellschaft. Ich finde ja, man kann und soll nicht alles nur aufs Geld reduzieren – Erziehung schon gar nicht. Schliesslich ist das zufrieden Echo der Enkel eine ganz andere Währung, die zwar in keiner Buchhaltung auftaucht, aber trotzdem einschenkt - und weit stabiler ist als all die andern Währungen dieser Welt mit ihren Kursschwankungen.

Rechne ich die Kosten für meine drei Kinder, die unter meiner Obhut gross geworden sind, zusammen, komme ich locker auf über eine halbe Million Franken (rund 800 Franken pro Kind und Monat über 20 Jahre). Zähle ich auch noch den Verdienstausfall der Mutter also von Omi über 20 Jahre dazu, komme ich nochmals auf annähernd eine halbe Million. Heisst mit andern Worten: Ohne Kinder wäre ich heute Millionär.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Denn es ist gut möglich, dass ich das Geld für anderes ausgegeben hätte: Für ein schick-teures Auto, für eine Zweitwohnung am Meer, für ausgedehnte Ferien in Luxus-Resorts oder für das grosse Game an der Börse. Und bei letzterem hätte dann der grosse Crash alles gefressen. Nachhaltig angelegt wär das Geld auf jeden Fall nicht gewesen.

Da find ich meine in Kinder und Kindeskinder investierte Million besser investiert. Viel nachhaltiger - und mit der bestmöglichen Dividende: Enkellachen, eine Währung, die jeden Börsencrash, jede Inflation und jede Staatspleite überlebt.

Blogger Martin Moser

Blogger Martin Moser

Martin Moser (1959), Produktionschef Tageszeitungen der AZ Medien, ist seit 30 Jahren verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Er hat zwei Enkel (Lionel, 2011, und Enyo, 2014) und legt auch mal einen Opi-Tag ein. Bloggt für «wir eltern» über Opi-Kinder-Enkel-Erlebnisse und -Beziehungen und kramt auch mal in seinen eigenen Erinnerungen.




Alle Artikel von Blogger Martin Moser

Leseempfehlung


tile

«Kinder am Smartphone: Tipps für Eltern»

Jeder vierte Erstklässler besitzt ein Handy. Das sei zu früh, warnen Experten. Doch: In welchem Alter ist ein Kind bereit für das eigene Smartphone?



Zum Artikel
tile

«Man kann die Zeit nicht zurückdrehen»

Zuweilen entsteht der Eindruck, als könnten Frauen mit medizinischen Methoden die weibliche Biologie austricksen. Ganz so einfach ist es nicht. Der Reproduktionsmediziner Michael von Wolff über falsche Hoffnungen und Grenzen der Technik.



Zum Artikel