Weisst du, Mama, was das Beste an Skiferien auf der Bettmeralp ist ?», fragt mich mein jüngerer Sohn, während wir zusammen seine Schneesachen aus dem Estrich holen. «Dass wir mit den Ski direkt vor unsere Ferienwohnung fahren können !», ruft sein älterer Bruder dazwischen. «Die stressfreie Anreise», sagt mein Mann, während er seine Skibrille sucht. «Nein, nein», interveniert der Kleine, «der selbstgebaute Schlittelhang neben unserer Ferienwohnung ist doch das Beste.»
Seit vier Jahren fahren wir jeweils für eine Woche in die Aletsch Arena in den Walliser Alpen, zu der die Bettmeralp, die Riederalp und Fiesch/Eggishorn gehören. Es gäbe einige Skigebiete, die für uns Ostschweizer näher lägen. Aber keines ist autofrei, liegt auf knapp 2000 Meter auf einem sonnigen Plateau und in keines kommen wir so bequem mit dem Zug.
Kein Stau, keine Schneeketten montieren, kein «mir ist schlecht» nach der dritten Kurve – stattdessen spielen und picknicken wir zusammen im Familienwagen der SBB. Von Romanshorn nach Brig gelangen wir ohne Umsteigen mit dem IC in weniger als dreieinhalb Stunden. Dann noch kurz in die Regionalbahn und schon stehen wir vor der Talstation Betten. Von Betten geht es in wenigen Minuten mit der Gondel auf die Bettmeralp hinauf. Dann wird die ganze Bagage ins Schneetaxi gehievt und es geht rasant durch das tief verschneite Dörfchen zu unserem Chalet. Wer früh bucht und vom Snow-'n'- Rail-Kombi profitiert, kann bis zu 50 Prozent auf Zugfahrt und Skipässe sparen (siehe Kasten). Oben auf der Bettmeralp angekommen, ist für uns alles zu Fuss erreichbar. Gut haben wir unsere Schlitten dabei, um damit unsere Einkäufe zu transportieren.
Pisten und Traditionen
Aber meistens stehen wir auf Ski oder Snowboard. Die 104 Kilometer langen Pisten sind grösstenteils breit und übersichtlich und bieten etwas für jede Könnensstufe. Unsere Kinder lieben den Gletschi-Family-Funslope am Blauseelift mit Schneetunneln und Steilwandkurven. Tradition ist auch die Einkehr in der Bättmerhitta. Erstens wegen der hausgemachten Cremeschnitte und zweitens, weil sich die Kinder dort am Snow-Tubing-Hang austoben können. Die drei Bahnen und die mit Luft gefüllten Reifen können gratis genutzt werden.
Wer richtig hoch hinaus will, findet auf über 2600 Meter auf dem Fiescher-, Bettmer- oder Riederhorn anspruchsvolle Routen und schwarze Pisten. Und bei einigen Panoramapisten ist die Aussicht auf den Grossen Aletschgletscher und die Viertausender des Wallis so atemberaubend, dass man fast vergisst, sich auf die Ski zu konzentrieren. Unbedingt Fotostopps machen.