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«Ich will programmieren!»

Kinder interessieren sich heute zunehmend fürs Coden. Wir haben fünf kostenlose Tools für Mobilgeräte ausprobiert.

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«Ich will programmieren!»

Kinder interessieren sich heute zunehmend fürs Coden. Wir haben fünf kostenlose Tools für Mobilgeräte ausprobiert.

SCRATCH JUNIOR

Für Maxis

Dieses Tool ist blockbasiert. Jede Blockfarbe stellt eine andere Funktionsweise wie Bewegung, Aussehen, Vertonung oder Ablaufsteuerung dar. Als Hauptfigur dient eine Katze, die in unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt werden kann. Nun gilt es, die grafischen Programmierblöcke für eine interaktive Geschichte aneinanderzureihen. Um die Umgebung oder die Katze gestalterisch zu verändern, sind in der Bibliothek neben einer Farbpalette weitere Symbole, Gegenstände und Personentypen verfügbar. Ebenso können eigene Figuren gezeichnet und animiert werden. Da die Befehle der Programmblöcke grafisch dargestellt sind, eignet sich Scratch Junior auch ideal für Unterstufenkinder mit besonderen Bedürfnissen, die sich mit Piktogrammen auskennen.  
Ab 8 Jahren im App Store und auf Google Play 

+ Tolles Tool, um eine interaktive Geschichte zu gestalten. 

– Kinder können sich in der grossen Auswahl an Funktionsmöglichkeiten verlieren.

XLOGO

Für Masters

Los gehts mit der Programmiersprache Logo. Mit selbst geschriebenen Befehlen programmieren die Kids eine Schildkröte und bringen sie zum Zeichnen. Auf der Programmierumgebung «XLogo» wird die Befehlsabfolge geschrieben und danach in die Kommandozeile kopiert. Die Schildkröte führt in einem weiteren Fenster die Programmierung aus. Ob es geklappt hat oder ob neu gestartet werden muss, ist im Verlaufsfeld zu sehen. Die Einstellungen sind auf Deutsch angegeben, programmiert wird auf Englisch. Daher ist Logo für Kinder geeignet, die die englischen Richtungsangaben gelernt haben. Online steht ein kostenfreies Lehrbuch zur Verfügung, das am besten ausgedruckt neben einem liegt: Ohne dieses ist ein Start unmöglich.  
Ab12 Jahren: xlogo.inf.ethz.ch für Windows- und Apple-Systeme 

+ Sehr übersichtliche Programmierumgebung. 

– Hier gilt: Inhalt vor Design.

BEE-BOT

Für Midis

Bei dieser App liegt der Fokus auf dem analytischen und vorausschauenden Denken. Welche Befehlsabfolge muss ich eingeben, damit die Biene ans Ziel gelangt? Dabei stehen den Kindern vier Pfeiltasten zur Verfügung: vorwärts, rückwärts, Drehung nach links und nach rechts. Die eingegebene Abfolge ist ersichtlich und hilft der Orientierung darüber, was bereits programmiert wurde. Mit der Go-Taste fährt die Biene den Weg ab. Ob bei den Dinosauriern oder im Winterwunderland, es können unterschiedliche Umgebungen für die Biene ausgewählt werden. Jede Umgebung bietet acht Schwierigkeitsstufen zur Auswahl an. Diese App ist für Kinder geeignet, die die Zahlenabfolge sowie die Links-Rechts-Unterscheidung beherrschen. Bee-Bot gibt es auch in Form eines Bienenroboters zu kaufen.  
Ab 6 Jahren im App Store und auf Google Play 

+ Perfekter Einstieg, um zu verstehen, wie Befehle programmiert werden. 

– Grafisch eher mittelmässig.

WENN-DANN-MASCHINE

Für Minis

Wer in der Elefanten-App auf den Elefanten mit dem Klötzchen tippt, gelangt zur Programmiermaschine. In diesem Spiel lernen die Kleinen ein Prinzip des Programmierens kennen: die Wenn-DannLogik. Wenn ich auf das Federsymbol klicke, dann schwebt der Elefant. Nebst dem Rüsseltier können weitere Figuren, alle bekannt aus der «Sendung mit dem Elefanten» animiert werden. Das Spiel ist in vier Levels gegliedert. Im ersten Level bestimmen die Kinder anhand einer Auswahl, welche Bewegungen die Figuren ausführen sollen. Bei den nachfolgenden Levels kommen weitere Wenn-Dann-Animationen dazu. Nach jeder Einstellung gibt es die Möglichkeit zur Überprüfung. Dank einer Erklärstimme, die es anleitet, kann das Kind die Maschine selbstständig bedienen.  
Ab 4 Jahren im App Store und auf Google Play 

+ Die Erklär-Audios sind sehr hilfreich und unterstützend. 

– Nach mehrmaligem Spielen schwindet das Interesse.

OCTOSTUDIO

Für Megas

Bei Octostudio werden ebenfalls Programmier-Blöcke aneinandergefügt. Sie sind mit beschriebenen Befehlen wie «setze Farbe» versehen. Im unteren Teil des Bildschirms findet diese Programmierung statt. Der obere Teil zeigt das jeweilige Projekt an, das momentan codiert wird. Beim Projektziel sind einem keine Grenzen gesetzt: Ob Computerspiel, animierte Geburtstagskarte, Tonabfolge oder Geschichte, die digitalen Möglichkeiten sind vielfältig. Unterstützt wird die eigene Kreativität durch die grosse Auswahl an Emojis, Bildern und Tönen. Zudem können auch persönliche Fotos oder Zeichnungen integriert werden. Wer sein Produkt teilen möchte, kann die Videos und GIFs an Familie und Freunde senden. Ein Tool, das vor allem kreative Kinder begeistert.  
Ab10 Jahren im App Store und auf Google Play 

+ Kinder können sich nach Lust und Laune kreativ austoben. 

– Die Vielfältigkeit kann zu Beginn überfordernd wirken.

Martina Schnelli

Martina Schnelli

Die ausgebildete Primarlehrerin schreibt nebenberuflich gerne über Menschen und ihr Milieu: Sei das die Chefin einer Kräuterfabrik, das Bauernkind vom Stadtrand oder Neo-Eltern, wie hier auf wireltern.ch. Vielfalt begeistert die Mutter eines Sohnes. Zudem hegt Martina Schnelli eine besondere Affinität zu den Royals – besonders den schwedischen.




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