Natürlich: Noch paradiesischer wäre es, wenn unser Nachwuchs statt aus Beuteln vor Ort frisch bekocht würde. Dazu aber braucht es Ressourcen, die meist nur mit idealistischen Schul- und Verpflegungskonzepten in Einklang zu bringen sind. Wie beispielsweise in der Rudolf Steiner Schule in Adliswil (ZH). Hier helfen neben einer Schulköchin die Eltern beim Kochen, Servieren, Aufräumen – freiwillig – mit. Die Produkte sind meist biologisch und saisongerecht aus der Region und aus fairem Handel. Auf Dosen und Tiefkühlprodukte verzichtet die Steiner Schule weitgehend. Stattdessen ziehen die Schüler Kohl und Karotten, Bohnen und Blattsalat im Fach «Gartenbauunterricht» selber. Nach der Ernährungslehre und der praktischen Einführung ins Kochen und Backen in der 7. Klasse, bekochen die Schüler zur Krönung die ganze Schule.
Der schottischen Bloggerin Martha Payne würde beim Anblick der leckeren Kost in Schweizer Schulküchen jedenfalls das Wasser im Mund zusammenlaufen. Immerhin: Auf ihrem eigenen Mittagsteller liegen inzwischen zwei statt nur eine Krokette, und auf den öffentlichen Druck hin wurden die Früchte- und Gemüseportionen kulanter. Den schönsten Erfolg aber feiert das clevere Mädchen anderweitig. Mit dem Spenden-Projekt, das sie auf ihrem Blog aufgezogen hat, sammelt sie Geld für jene Kinder, bei denen meist überhaupt nichts auf dem Teller liegt. Bis jetzt kamen für das Ernährungsprogramm für Schüler in Malawi 180 000 Franken zusammen. Das Zwanzigfache von Marthas ursprünglichem Sammelziel.
Ich esse auswärts!
Vor 126 Jahren wurde in der Stadt Zürich der erste Hort gegründet – für Kinder aus armengenössigen Familien. 2001 nutzten 3 von 10 Haushalten in der Schweiz familienergänzende Betreuungsangebote, 2009 waren es 4 von 10, welche die Mittagstische in Kinderkrippen, Tagesschulen und Mittagstischen besuchten. Da immer mehr Kantone ihre Gemeinden dazu verpflichten, ausserhäusliche Verpflegung und Betreuungsangebote anzubieten, sind heute viele Horte und Mittagstische den Schulen angegliedert.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Schul- und Krippenessen Ihres Kindes?
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