Wer nach Saanen/Gstaad reist, stellt sich auf Luxus, Limousinen und Lomi-LomiMassagen ein. Vor Ort aber wird schnell klar: Das liebliche Bergpanorama, die Blumenwiesen, Flüsschen und Auen sind für alle da. Auch der Anblick der übers ganze Tal wie zufällig hingestreuten, Hunderte Jahre alten Holzchalets kostet nichts. Ok, der Besitz eines solchen kann sich nicht jeder leisten. Aber den Sechsjährigen interessieren weniger die Standesunterschiede als altersgerechte Action.
Und ungelogen: Die Auswahl an Aktivitäten und Ausflugszielen in Saanen/Gstaad reicht für mindestens einen Monat Familienurlaub! Bei uns müssen zwei Tage mit Intensivprogramm ausreichen. Am ersten Tag spazieren wir unter anderem dem Klangweg entlang – ein Parcours mit coolen Rätseln bei jedem Posten. Wobei hier kein Kind übers Wandern schnödet. Viel mehr rennt Nikola den idyllischen Wanderweg ab, um zum Schluss ein Geschenk aus der Schatzkiste zu angeln. Selbst wenn die Aufgaben für einen Kindergärtler teilweise noch etwas schwierig sind – einen Preis fürs Bewältigen des Klangwegs erhält jedes Kind.
Wandern mit Klang- und Schatzsuche
Am nächsten Tag begleitet uns Mike von Grünigen vom Tourismusbüro Gstaad auf den Familienberg Wispile. Für Nikola ist Mike der Grösste. Nicht, weil Mike zweifacher Weltmeister im Riesenslalom ist, sondern weil er Nikola mit Geduld das Rutschen auf der Tunnelrutschbahn beibringt. Der Junge traute zuvor keiner dunklen Röhre. Jetzt mag er mit Hochklettern und Runtersausen nicht mehr aufhören. Sein Übermut wird erst im Streichelzoo ausgebremst. Denn dass selbst süsse Geisslein nicht permanent gekrault und gefüttert werden mögen, muss ein Stadtkind erst lernen. Ziegen meckern nämlich nicht als Vorwarnung, sondern setzen mit ihren Hörnern gleich Fakten. Natur halt.
Aber bei so viel abenteuerlichem Tapetenwechsel ist die kurze Schnappatmung schnell vergessen. Auf dem Heimweg im Zug gehen wir die unzähligen Highlights noch einmal durch und finden beide: Wir kommen wieder!
Unsere Tipps für Familien: