Kinder schnippeln in der Küche mit
Jetzt sind alle neugierig und folgen Daniel – er ist mit den meisten Gästen per Du – in die Küche. Ein schwarz-grünes Ungetüm von Herd nimmt fast die Hälfte des Raumes ein. Gebraucht werde er nur alle zwei Tage und nur zum Heizen von Warmwasser, erklärt Daniel. Die Kinder sind beeindruckt von der Grossküche und fragen, was es zum Abendessen gibt. Wenig später schnippeln Andrin, 8, Maira, 7 und Juul, 8, Salat, Gurken und Tomaten, trennen Eigelb von Eiweiss, rühren Schokolade in den Teig und schlecken die Schüssel aus. Daniel kann es gut mit Kindern und hat mit den dreien eifrige kleine Küchenhilfen gefunden.
Derweil sitzen ihre Eltern Martin, Sara und Tabea wieder draussen auf der Südterrasse, lassen den Blick über das Bergpanorama schweifen – vom Gspaltenhorn zum vergletscherten Bergmassiv der Blüemlisalp und weiter zum Dündenhorn, das Martin und Sara schon mal erwandert haben. Und fangen an zu begreifen, dass Naturfreundehäuser auf eine unkomplizierte und sehr erholsame Weise familienfreundlich sind.
Die Naturfreunde Schweiz sind eine gemeinnützige Organisation, deren Anfänge zurück in die Arbeiterbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts reichen. Zuerst in Bern, Luzern und Zürich, später auch in anderen Regionen taten sich naturverbundene Leute zusammen und gründeten erste Sektionen. Sie verbrachten zusammen Freizeit in der Natur und setzten die Vereinsmittel dafür ein, einfache Unterkünfte zu bauen. In den selbst verwalteten Häusern, meist in abgelegenen Lagen unterhalb der Baumgrenze, verbrachten sie mit Familie und Freunden erschwingliche Ferien.