Brenne! Tanze! Blute!
Es erscheint wichtiger denn je, dieses 141-Seiten schlanke Buch, dieses gut gelaunte Plädoyer gegen den vorherrschenden Selbstoptimierungsquatsch : sei schöner, produktiver, schlanker, erfolgreicher – einfach besser ! Überschwemmt vom Alltagswahnsinn, dem gerade auch Eltern ausgeliefert sind, können wir solche Mantras einfach nicht auch noch gebrauchen ! Deutlich und humorvoll beschreibt Marian Donner, wie wir uns dem Diktat verweigern und das Leben feiern sollten. «Sei der Schlüssel, der nicht passt !»
Marian Donner, «Das kleine Buch der Selbstverwüstung», Ullstein, Fr.20.–
Katja empfiehlt ... neue feministische Bücher, die für Erleuchtung – und wer hätte es gedacht – Erheiterung sorgen
Ich, toxisch?
Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Begriff « toxische Weiblichkeit » seinen Weg auf ein Buchcover finden würde. Wir können alle sehr froh sein, dass es Sophia Fritz war, die sich den Begriff schnappte. Ihr Befund : Ja, auch Frauen sind toxisch. Aber in erster Linie zu sich selbst und anderen Frauen. Etwa wenn wir uns für Feminismus einsetzen, aber anderen Frauen nicht vertrauen und instinktiv nach ihren Fehlern und Schwächen suchen. Oder wenn wir vergleichen, statt zu bestärken, wenn wir umsorgen, aber damit andere vor allem von uns abhängig machen wollen. Von der Powerfrau, dem braven Mädchen, der Mutter, bis zur Bitch seziert Sophia Fritz klassische Frauenrollen und führt auch sich selbst dorthin, wo es weh tut. Unmöglich, sich darin nicht zu erkennen.
Sophia Fritz, «Toxische Weiblichkeit», Hanser Berlin 2024, Fr.33.–