27 Menschen in der Schweiz waren seit Anfang 2016 mit dem Zika-Virus infiziert. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt, stehen diese Fälle alle im Zusammenhang mit Reisen in ein Epidemiegebiet. In 18 der 27 Fälle sei das Infektionsland bekannt. Es handelt sich dabei um die Dominikanische Republik (4 Fälle), Kolumbien (3), Martinique (3), Brasilien (2), Bolivien (2), Ecuador (1), Costa Rica (1), die Amerikanischen Jungferninseln (1) und Guadeloupe (1). Seit dem 7. März 2016 müssen durch das Zika-Virus hervorgerufene Krankheitsfälle in der Schweiz durch Laboratorien und Ärzteschaft gemeldet werden.
Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden möchten, sollen nicht in Regionen reisen, in denen eine aktive Übertragung des Zika-Virus stattfindet, rät das BAG. Falls dies doch geschieht, sollten Frauen mit Kinderwunsch nach ihrer Rückkehr aus einem Epidemiegebiet mindestens drei Menstruationszyklen warten, bevor sie schwanger werden.
Im Sperma kann das Zika-Virus bis zu 62 Tage überleben und bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden. Deshalb rät das Bundesamt für Gesundheit Männern mit einer Partnerin, die schwanger ist oder eine Schwangerschaft plant, nach der Rückkehr aus betroffenen Ländern ein Kondom zu benutzen, falls kein Labortest vorliegt, der eine Zika-Virus-Infektion ausschliesst. Ist die Partnerin schwanger, soll während der gesamten Schwangerschaft ein Kondom benutzt werden, sonst mindestens drei Monate lang.
Eine Infektion mit dem Zika-Virus verläuft in den meisten Fällen harmlos. Es kann jedoch beim Fötus Missbildungen des Gehirns (Mikrozephalie oder andere Entwicklungsstörungen in der intrauterinen Gehirnentwicklung) verursachen, wenn die Mutter mit dem Virus infiziert ist. In Brasilien wurden schon über 1400 Fälle von Mikrozephalie registriert.
Hält man sich in einem betroffenen Land auf, besteht die wichtigste Massnahme zum Schutz vor Infektionen mit dem Zika-Virus darin, sich sowohl draussen, als auch in geschlossenen Räumen vor Mückenstichen zu schützen. Empfohlen ist das Tragen weiter, langer und mit Insektiziden behandelter Kleider. Tagsüber und nachts soll ein wirksames Repellens verwendet werden und vor allem in nicht-klimatisierten Räumen soll man unter einem Mückennetz schlafen.
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