Bei allen werdenden Müttern in der Schweiz wird zwischen den Schwangerschaftswochen 24 und 28 ein Test durchgeführt, der ermittelt, ob die Patientin an Gestationsdiabetes leidet. Der Test sollte zwischen 6 und 9 Uhr stattfinden und die Schwangere darf mindestens acht Stunden nichts gegessen oder Zuckerhaltiges getrunken haben. In einem ersten Schritt wird in einem Bluttest der Nüchternblutzucker bestimmt. Anschliessend muss die Patientin eine Zuckerlösung bestehend aus 75 Gramm Glucose trinken. Nach einer und zwei Stunden wird ihr Blutzuckerwert wieder gemessen. Dabei gelten folgende Grenzwerte zur Diagnose des Gestationsdiabetes:
Nüchternblutzucker
? 5,1 mmol/l
Blutzucker nach einer Stunde
? 10 mmol/l
Blutzucker nach zwei Stunden
? 8,5 mmol/l
Ist ein einziger Wert erhöht, steht die Diagnose Gestationsdiabetes. Die Betroffene muss zur Ernährungsberatung und mehrmals täglich ihren Blutzucker messen. Nur falls sie die Werte mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung nicht in den Griff bekommt, muss sie Insulin spritzen.
Als Risikofaktoren für Gestationsdiabetes gelten:
• Alter über 35 Jahre
• Übergewicht (Body-Mass-Index über 30) zu Beginn der Schwangerschaft
• Diabetes Typ II in der Familie (Eltern oder Geschwister)
• Afrikanische, asiatische oder lateinamerikanische Herkunft
• Gestationsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft
• Frühere Geburt eines Kindes mit Geburtsgewicht über 4 Kilogramm