Eure Zielgruppe hört eure Musik vorwiegend auf CDs?
Flo: Ja. Total retro. Markus hat ja vor, auch mal eine Kassette rauszubringen.
Lukas: Wir haben unsere Alben auch als Schallplatten veröffentlicht, weil es Eltern gibt, die gerne wieder mal eine Schallplatte auflegen. «Wir» werden halt oft verschenkt, und das geht am besten über Tonträger.
Sind eure Quatschtitel wie «Deine Mudder» oder «Der Dummi mit dem Flummi» auch pädagogisch wertvoll?
Lukas: Wir wollen der ganzen Familie eine Stimme geben. Uns ist zum Beispiel auch wichtig, zu zeigen, dass Eltern nicht nur Eltern sind. Sondern auch Menschen. (Alle lachen.) Wir wollen einfach das Familienleben realistisch betrachten.
Markus: Aber auch mit einem kleinen Augenzwinkern, etwa, um die Situation zu entspannen und lockerer zu machen.
Flo: Wir bekommen Rückmeldungen wie «immer, wenn wir uns in der Familie streiten, macht jemand von uns euren Song ‹Digge Luft› an und dann vertragen wir uns wieder». Irgendwie schafft es dann dieser Song, die Situation aufzubrechen, sodass man wieder aufeinander zugehen kann. Das macht uns schon stolz.
Und wie authentisch ist das, wovon ihr in euren Songs erzählt?
Flo: Wenn wir Konzerte geben und die Kinder unsere Texte mitrappen und jede Zeile auswendig können – ich will jetzt nicht zu kitschig klingen, aber – dann ist zwischen uns ein unsichtbares Band, eine krasse Verbundenheit. Und die wäre nicht da, wenn wir nicht etwas von uns in die Texte reinbringen würden.
Markus: Ich glaub halt auch, die Kinder merken, dass das authentisch ist, was wir tun. Dass wir komplett fühlen, was wir machen.
Flo: Für die ist authentisch sein ja auch der Normalzustand. Sie kennen das Wort nicht mal, sind es aber die ganze Zeit.
Lukas: Wir haben auch keine Bühnenpersönlichkeiten, die extra kindisch sind. Und dass wir kein Marketing-Konstrukt sind, erkennt man daran, dass es in der Form, wie wir das machen, keine Nachahmer gibt.
Finden euch Teenager nicht «cringe»?
Lukas: Eigentlich nicht – auch wenn es total okay wäre. Tatsächlich behalten sie uns als schöne Erinnerung im Herzen. Es gibt auch welche, die sich richtig von uns verabschieden und bei der Autogrammstunde sagen «ich hab euch fünfmal gesehen, jetzt ist gut, tschüss».
Flo: Sie sind sehr versöhnlich mit uns. Bei YouTube gibt es Kommentare wie «ihr wart meine Kindheit». Und du denkst dir: «Hä? Es sind doch erst zehn Jahre.»
Gibt es Themen, die ihr nicht musikalisch verarbeiten würdet?
Lukas: Eigentlich nicht, wir schliessen nichts aus. Aber normalerweise nehmen wir uns nicht extra grosse Felder vor, sondern picken eher einen Satz heraus, der uns charakteristisch scheint.
Also beispielsweise nicht über Pornos, sondern...?
Flo: Da würden wir vielleicht was draus machen wie «Ich hab da was gesehen, das ich besser nicht gesehen hätte.» Wir ziehen es vor, vieles zwischen die Zeilen zu packen, als ganz klare Überschriften vor uns hertragen.
Diesen Song würde ich gerne hören.
Flo: Ist notiert.