Betrachten wir das Kinder-Liedgut, wird es noch sinnfreier. Da ist etwa von einer Geiss die Rede, die haut. Oder von tannigen Hosen. Und hagebuchenen Strümpfen. Hanebüchen! Im Falle von «Es schneielet, es beielet» sogar sexistisch: Die Mädchen ziehen Handschuhe an und die Buben laufen geschwind. Sind die Jungs etwa zu doof, Handschuhe anzuziehen und wärmen sich, indem sie sich schnell bewegen? Oder können Mädchen gar nicht geschwind laufen? Das kann man auf beiden Seiten als diskriminierend auslegen.
Im Titelsong zur Zeichentrickserie «Lauras Stern» heisst es: «Lauras Stern ist immer da.» Wenn er aber immer da wäre, wie dort behauptet, warum wartet Laura praktisch in jeder Folge darauf, dass er endlich aus den Wolken hervortritt, um ihm dann wie einem Therapeuten alles zu erzählen, was sie gerade beschäftigt? Und noch wesentlicher: Woher weiss Laura, dass sie nicht bloss mit dem Licht eines längst erloschenen Sterns spricht?
Den Rest gibt mir aber Peppa Pig (oder Peppa Wutz, wie sie im deutschsprachigen Raum heisst). Die aus einer englischen Feder stammende Zeichentricksau lebt in einer bizarren Welt, in der die Häuser auf steilen Hügeln stehen, die aussehen wie umgedrehte Reagenzgläser. Das ist ja fast noch auszuhalten – im Gegensatz zum obligat eingelachten Ende: Ob Rebecca Rabbit, ihr Bruder Richard Rabbit, Zoe Zebra, Zuzu Zebra, Zaza Zebra, Peppa Pig und ihr Bruder George Pig (wieso hier kein Stabreim?! Aaaargh!) – alle prusten sie auf einmal los, fallen vor Lachen um und dann ist Schluss. Sowohl dramaturgisch als auch figurenpsychologisch in keiner Weise begründet.
Da lobe ich mir Spongebob Schwammkopf – in seiner Unterwasserwelt ist nämlich konsequent alles unlogisch (sogar die Übersetzung, Original: Spongebob Squarepants): Der Schwamm trägt Hosen, haust in einer Ananas und macht Feuer auf dem Grund. Wenn schon, denn schon.