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«Seit den Kindern, bin ich chaosresistenter»

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«Seit den Kindern, bin ich chaosresistenter»

Beruf/Rolle: Ständerätin Kanton Zürich   
Kinder: 16, 14, 12 und 6  
Familienmodell: Patchwork

Das hätte ich gerne früher gewusst: 

Ich bin mit einer Schwester aufgewachsen und nun Mutter von drei Söhnen und einer Tochter. Dass die Buben sich wie ein Rudel Wölfe ständig raufen müssen, das hätte ich gerne früher gewusst. 

Seit ich Kinder habe, bin ich...  
...chaosresistenter geworden. Dies obschon ich bereits mit überdurchschnittlich starker Chaoskompetenz ausgestattet war. Meine Studentenjobs am FlughafenCheck-In und im Service bildeten die Grundlage dafür. Als Ständerätin mit vier Kindern braucht man Nerven aus Stahl. 

Da habe ich komplett die Nerven verloren: 

Das war definitiv so, als einmal die S-Bahn den Bahnhof Stadelhofen verlassen hatte. Zwei meiner Kinder waren im Zug, ich mit dem dritten draussen, in der herausströmenden Menge blockiert. Ich hatte – schön schweizerisch gesagt – einen Nervenzusammenbruch. 

Da verliere ich immer noch komplett die Nerven:  
Wenn ich meinen Buben zum dritten Mal am Tag gesagt habe, ihre Handyzeit sei abgelaufen, und dann erwische ich sie eine Viertelstunde später wieder alle am Handy. Was ich dann alles sage, möchte ich hier an dieser Stelle nicht wiedergeben. 

Das ist mir wichtig:  

Bei all den Massregelungen und Grenzensetzen ist es das Wichtigste, den Kindern Liebe, Nähe und Geborgenheit zu geben. Denn dies ist das Fundament, das sie durchs Leben trägt. 

So belohne ich mich:  
Gerne leiste ich mir nach besonders stressigen Phasen eine Pediküre in der Schminkbar in Zürich. Meine Freundin und ich finden immer, wir haben das verdient.

Strafen sind: 

Ich spreche ab und zu unsinnige Strafen aus. Mein Mann lacht sich als ehemaliger Lehrer dann fast zu Tode. Zum Beispiel sagte ich auf einer Reise, als das eine Kind den Kaugummi in das Sitzpolster und das andere seinen in die Haare massiert hatte: «Jetzt gibt es bis Ende Schulzeit nie mehr einen Kaugummi.» 

Mich stresst unglaublich...  
...wenn ich nach einer intensiven Sessionswoche nach Hause komme und zuerst einmal eine Stunde lang aufräumen muss. Das macht mich fertig. 

Das muss sich für Familien in der Schweiz dringend ändern:  
Im Ranking der Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegt die Schweiz in Europa auf dem letzten Platz. Seit meinem Einstieg in die Politik versucht das Parlament, das zu ändern. Der Weg ist steinig, doch wir sind dran.

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